Die Religionslehrerin Maria Bindreiter organisierte eine Schulexkursion zum Flüchtlingshaus Waldhausen, um genauer auf die einzelnen Schicksale schauen zu können.
„Unsere Schüler gehen mit Flüchtlingskindern in die gleiche Klasse und wissen nur sehr wenig von ihnen“, erzählt Maria Bindreiter, Religionslehrerin an der Neuen Mitteschule Waldhausen. Sie bekommt mit, dass viele Schüler/innen meinen: „Die haben modische Kleidung. Denen kann es gar nicht schlecht gehen“. Bindreiter organisierte deshalb eine Schulexkursion zum Flüchtlingshaus Waldhausen, um genauer auf die einzelnen Schicksale schauen zu können. Maria Bindreiter: „Mir ist wichtig, dass die Schüler lernen, über den Tellerrand zu blicken.“
Nur 5,50 Euro am Tag für Flüchtlinge
Die 3. Klasse der Neuen Mittelschule Waldhausen besuchte Familie Mehmetaj, die schon neun Jahre auf Arbeitserlaubnis wartet. Der Vater engagiert sich ehrenamtlich beim Roten Kreuz. „Erwachsene bekommen bei Selbstversorgung nur 5,50 Euro pro Tag für Frühstück, Mittagessen, Abendessen und Jause. Da bekommt man gerade in einem Kaffeehaus Torte und Kaffee“, findet Leon das viel zu wenig. Als die Asylant/innen im Gegenzug in die Schule kommen, erfuhren die Burschen und Mädchen über viele Schicksale, die sie betroffen machten. Leon erzählt: „Eine Familie mit einem behinderten Kind wurde auf ihrer Flucht gleich fünf Mal aufgegriffen und zurückgeschickt. Erst als sie getrennt die Flucht wagten, gelang sie.“ Madeleine und Marie aus der 3. Klasse hatten die Idee: „Fragen wir, was die Asylanten brauchen. Dann machen wir einen Aufruf.“ Die Spendenfreudigkeit war großartig. Gemeinsam brachte man das Gesammelte zum Flüchtlingswohnhaus.