Die Regierung will das Rauchverbot in der Gastronomie kippen. Die aktuelle Diskussion betrifft auch die gewerblich geführten Pfarrlokale. Dort wurden die Zigaretten jedoch schon durchwegs verbannt.
Ausgabe: 2018/17
13.02.2018 - Paul Stütz
Die gewerblich angemeldeten Pfarrbuffets spürten bereits vor neun Jahren die Ausweitung des Nichtraucherschutzes in der Gastronomie. Betreiber, die nicht auf reine Nichtraucherlokale umschwenkten, mussten klar abgegrenzte Raucherzonen anbieten. Die meisten Pfarren erklärten daraufhin den gesamten Gastraum zur nikotinfreien Zone. Auch wenn die Regierung das komplette Rauchverbot kippen will, leben Pfarren offenbar gut mit dem Nein zum Nikotin, wie ein KirchenZeitungs-Rundruf ergab.
Hohe Aktzeptanz des Verbots
„Als das Rauchverbot bei uns im Pfarrbuffet 2009 gekommen ist, gab es am Anfang einige Diskussionen. Mittlerweile ist die Regelung aber von allen akzeptiert“, berichtet Monika Dörn, Pfarrsekretärin in Linz-St. Markus. Die Raucher müssen in der Pfarre draußen aber nicht unbedingt frieren. Eigene Heizschwammerl stehen rund um den Freiluft-Rauchbereich in Linz-St. Markus. Auch aus den Pfarren in Asten, Thalheim bei Wels und Garsten wird berichtet, dass allgemein ein Rauchverbot in den jeweiligen Lokalen seit vielen Jahren gilt. Nur in dem Pfarrgasthaus Platane in Linz-Bindermichl dauerte die Umstellung auf ein reines Nichtraucherlokal länger. Erst als Walter Peroutka 2014 als neuer Pächter kam, sollte sich das ändern. „Ich bin selbst überzeugter Nichtraucher“, erzählt Peroutka der KirchenZeitung. Nicht zuletzt werde das Inventar durch die Verbannung des Rauchs geschont, meint er. Dennoch findet er die momentane gesetzliche Regelung ausreichend. „Mir gefällt nicht, dass den Wirten vorgeschrieben wird, wie sie ihre Lokale führen sollen. Das ist wie im Kommunismus.“ Jeder Gast könne schließlich selbst entscheiden, ob er ein Raucher- oder Nichtraucherlokal aufsuche. «
Zur Sache
Rauchverbot
Ab Mai 2018 hätte das totale Rauchverbot in der Gastronomie gelten sollen. Das ist nun von der ÖVP-FPÖ-Regierung abgesagt worden. Mit einem Volksbegehren, für das ab 15. Februar Unterstützungserklärungen gesammelt werden, soll das generelle Rauchverbot in den Lokalen durchgesetzt werden. Sollte dieses Vorhaben scheitern, wird die gültige Regelung, die eigens abgetrennte Raucherbereiche in Lokalen sowie kleine Raucherlokale zulässt, bleiben.