Das Jugendbrevier „Oremus“ gibt jungen Menschen Anregungen zur Hand, wie sie beten können – eine wichtige und ansprechend gestaltete Hilfe in Zeiten, in denen Gebet selbst bei Christ/innen alles andere als selbstverständlich ist.
Ausgabe: 2017/45
07.11.2017 - Josef Wallner
„Ich versuche es selbst täglich zu beten“, sagt Martin Brenner. Der 26-jährige Student an der TU Wien gehörte zum Redaktionsteam, das das Jugendbrevier „Oremus“ erarbeitet hat. Nach fast vier Jahren Arbeit war es für ihn und für alle anderen Mitarbeiter/innen eine Freude und ein großes Gefühl der Erleichterung, das fertige Buch in den Händen zu halten. Brenner, der der Loretto-Gemeinschaft verbunden und in Thomasroith als Kirchenmusiker aktiv ist, erläutert, dass er eine wichtige Aufgabe des Redaktionsteams auch im Geben von Rückmeldungen an Abt Ambros Ebhart und P. Bernhard Eckerstorfer gesehen hat: Bei den beiden Ordensleuten lag die Leitung des Projekts, die Mitglieder des Redaktionsteams haben darauf geachtet, dass das Gebetbuch jugendgerecht bleibt. Dazu tragen auch die Illustrationen von Lois Jesner, dem Karikaturisten der KirchenZeitung, bei.
Kernstück von Oremus ist ganz in benediktinischer Tradition das Stundengebet. In einem Vier-Wochen-Zyklus finden sich Laudes und Vesper mit Fürbitten, die Jugendliche selbst verfasst haben, und mit Anregungen zur persönlichen Meditation im Geist des heiligen Benedikt. Ein eigenes Kapitel ist der Komplet gewidmet. Dieses Gebet soll den Tag komplett machen. Hinweise zur Beschäftigung mit der Bibel in der Form der Lectio Divina, der betrachtend-betenden Schriftlesung, Gebete aus der geistlichen Tradition der Kirche und Gebete zu ganz unterschiedlichen Lebenssituationen, die Jugendliche selbst verfasst haben: von Arbeit über Mobbing bis Zuflucht.
Anregungen zur Beichte schließen den Textteil von Oremus ab. Es folgen Lieder. Damit dient das Brevier auch als Liederbuch für die persönliche Gebetszeit oder für Gottesdienste. Das Lied „Höre“ wurde von einem Musikstudenten eigens für Oremus komponiert. Selbst beim Durchblättern spürt man schon die Begeisterung und das Herzblut, mit dem Oremus erarbeitet wurde, erst recht beim Beten. Dem Buch ist zu wünschen, dass es in vielen Schultaschen, auf vielen Nachtkästchen oder Gebetsecken einen festen Platz findet.
Oremus. Benediktinisches Jugendbrevier, Stift Kremsmünster (Hg.), EOS Editions & Verlag Katholisches Bibelwerk 2017, 352 Seiten, € 15,95.