Wird Frauenstein jetzt ein "Kulenkampff-Wallfahrtsort" werden?
Interview mit Johannes Silberhuber, Pfarrer von Frauenstein
Ausgabe: 1998/36, Kulenkampff
01.09.1998 - Kirchenzeitung der Diözese Linz
Vor zwei Wochen haben Sie, gemeinsam mit einem evangelischen Pfarrer, Hans Joachim Kulenkampff beigesetzt. Kommen seither mehr Besucher auf den Frauensteiner Friedhof?Pfr. Silberhuber: Gleich nach dem Begräbnis waren deutlich mehr Besucher zu bemerken. Ganze Prozessionen kommen. Durch die Berichterstattung der Medien haben die Leute von der Bestattung erfahren, jetzt suchen und besuchen sie Kulis Grab. KIZ: Und wie finden Sie das? Silberhuber: Es stört mich nicht. Kuli war ein guter Mensch, auf alle Fälle ein Fernsehstar ohne Skandale. Er hat an Gott geglaubt, das schrieb er sogar in seinem letzten Brief. Außerdem kommen viele Besucher des Friedhofs auf diesem Weg auch in die Kirche. KIZ: Wie haben Sie die Zeit rund um das Begräbnis des beliebten Showmasters erlebt?Silberhuber: Es war ein ziemlicher Rummel. Eine Reihe von Journalisten meldete sich am Tag vor der geplanten Beisetzung im Pfarramt. An eine Feier in Stille war nicht zu denken. Der evangelische Pfarrer von Kirchdorf schlug deshalb vor, die Urne noch am Vorabend im kleinsten Familienkreis zu bestatten.