In Ereignissen und Begegnungen, in der Bibel und in außergewöhnlichen Menschen finden wir Spuren des Gottesgeistes. Die wichtigste Erfahrung seiner Nähe und seines Wirkens machen wir in unserem eigenen Innern, besonders wenn wir uns um ein Leben mit und aus dem Hl. Geist bemühen.Das Leben in Christus und im Hl. Geist ist ein Schwerpunkt der Paulusbriefe. Immer wieder wird betont, daß der Geist Gottes in uns wohnt. Durch Tod und Auferstehung des Herrn wurde uns ein neues Leben geschenkt. Im Römerbrief heißt es (5, 5): Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.Er atmet in unsDer Geist Gottes, der sich unserer Schwachheit annimmt (Röm 8, 26) führt uns gleichsam von innen her. Deutlich erleben wir das im Beten, im Sprechen zu und mit Gott. Wir wissen nicht, worum wir in rechter Weise beten sollen, schreibt Paulus (Röm 8, 26), der Geist selber tritt jedoch für uns ein mit Seufzen, das wir nicht in Worte fassen können.Der Heilige Geist stellt die Brücke zu Gott dar. Er atmet in uns, wie es ein altes Gebet ausdrückt. Er bringt das Positive in uns zur Entfaltung.Der Gottesgeist ist aber kein Automat, er zwingt uns nicht. Wir können ihn behindern, ja sogar „auslöschen“, wovor uns die Bibel warnt (1 Thess 5, 9). Der Hl. Geist stellt eine unmittelbare Beziehung zwischen jeder und jedem von uns und Gott her. Es ist deshalb ein Zeichen mangelnden Glaubens, wenn ich mir das Wirken des Geistes in mir und in anderen nicht zutraue. Eine neue DimensionDurch den Hl. Geist dürfen wir teilhaben am innergöttlichen Leben, sind gleichsam hineinverflochten in den pulsierenden Strom der dreifaltigen Liebe. Durch den Geist Gottes bekommt unser Leben eine neue Dimen-sion, neue Ausrichtung. Unsere früheren, oberflächlichen Ziele verlieren ihre Bedeutung. Neues blüht auf. Wir werden im vollen Sinn des Wortes gesund und heil, können auf Gott hin leben. Diese Gottesbeziehung, dieses Leben des Gottesgeistes in uns isoliert uns aber keineswegs von den Mitmenschen, sie verbindet uns vielmehr noch mehr mit ihnen, macht uns die Hinordnung, die Aufgabe für die andern bewußt, sie erinnert uns daran, daß nicht nur wir als einzelne, sondern auch die kleinen und großen Gemeinschaften, von der Familie bis zur Kirche, Tempel und Wirkstätten des Gottesgeistes sind.