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Eine Szene aus dem beruflichen Alltag von Oskar Lehner: Eine alleinstehende ältere Frau wird bedroht. Männer stürmen in ihre Wohnung und verlangen von ihr, sie solle auf der Stelle verschwinden. Die Frau weiß: Wenn sie jetzt geht, wird sie nie mehr zurückkönnen. Die Wohnung ist alles, was sie noch hat in diesem Land, in dem sie nun unerwünscht ist. Sie gehört zu einer Minderheit. Niemand hilft ihr. – Oskar Lehner arbeitet für die OSZE, Friedenssicherung und Schutz von Minderheiten ist sein Aufgabengebiet. Er erfährt von diesem Fall und eilt in diese Wohnung, kann die Männer – es sind Soldaten – dazu bringen, die Wohnung zu verlassen, die Frau kann bleiben und wird nicht vertrieben. Jahre später kommt er wieder in dieses Gebiet. Er fragt nach dieser Frau und ob sie noch hier lebt: ja – sogar in dieser Wohnung! – Das waren die kleinen Erfolgserlebnisse, die Lehners oft gefährlichen Weg als Mitarbeiter der OSZE, UNO und EU pflasterten. Da spürte der Verfassungsjurist, der seine akademische Laufbahn nach 16 Jahren Uni-Leben aufgegeben hatte, dass seine Arbeit sinnvoll war und das Leben von Menschen veränderte. „Meine Arbeit hat hier ein Gesicht bekommen“, meint er rückblickend.
23 Jahre dauerte die Mission der etwas anderen Art, für die der ehemalige Assistenz-Professor der Kepler-Universität an fast allen Brennpunkten der Weltpolitik tätig war: Ruanda, Afghanistan, Bosnien-Herzegowina, Somalia, Indonesien, Nigeria. Er lebte mit Einheimischen in Tajikistan, er lernte ihre Kultur kennen und leitete dort ein Flüchtlingsbüro. Meist blieb er für ein, zwei Jahre, dann folgte der nächste Einsatz in einem anderen Land. Er dokumentierte Massaker in Ruanda, er fotografierte, filmte, sprach mit Opfern, Angehörigen, Regierungsvertretern und Militärkommandanten – und suchte nach Lösungen. „Mein Ziel war immer, zur Verbesserung der Situation in diesen Ländern beizutragen. Es ging für mich um die gerechte Sache: soziale Gerechtigkeit, Schutz von Menschen- und Frauenrechten und die Etablierung von demokratischen Werten.“ Auch der Kampf gegen Korruption gehörte dazu. „Viele Menschen auf dieser Welt leben in ganz schwierigen Situationen. Sie haben keinen Strom, kein Wasser. Es gibt keine Sicherheit, der Staat bietet keinen Schutz!“ Mit Blick auf Österreich sagt er: „Die Sicherheit, in der wir hier leben, ist ein sehr hoher Wert. Dessen muss man sich bewusst sein.“
„Das Schönste war für mich die Begegnung mit fremden Kulturen, die Zusammenarbeit mit Menschen verschiedener Herkunft und die Dinge aus einem anderen Blickwinkel sehen zu lernen“, erzählt er.
Oskar Lehner spricht fünf Sprachen fließend, kann sich gut in Menschen und Situationen hineinfühlen. Das hilft ihm auch jetzt: Seit 2016 ist er nach seiner Pensionierung als Weltreisender unterwegs. Obwohl er viel Schreckliches gesehen hat, ist die Begeisterung für fremde Welten geblieben. „Ich bin noch neugieriger geworden, den Rest der Welt zu sehen!“ Mit seiner Partnerin Ursula Forster bereist er nun die Welt. Sie sind mit dem eigenen Auto unterwegs und schlafen im Dachzelt. Nach drei Jahren in Nord- und Südamerika folgt nächstes Jahr Asien. Jetzt legt er für ein paar Monate in Micheldorf und Linz eine Pause ein: „Ich treffe jetzt viele Freunde und Bekannte. Wir arbeiten im Garten. Auch Österreich hat landschaftlich viel zu bieten: die Berge, die Seen. Es ist wunderschön hier“, sagt Oskar Lehner und packt seinen Rucksack. Dieses Mal ruft der Berg, auf geht´s nach Tirol. Asien muss noch warten.«
Infos zur Weltreise: www.oskarlehnertravel.news
Oskar Lehner war 16 Jahre als Assistent und Dozent an der Kepler-Universität in Linz tätig, danach war er 23 Jahre für die UNO, OSZE und die EU als Projektmanager in Krisengebieten im Einsatz.
OSZE steht für die „Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa“. Mit 57 Staaten aus Europa, Zentralasien und Nordamerika ist die OSZE die weltweit größte regionale Sicherheitsorganisation.
Die UNO (Vereinten Nationen) sind ein vor 75 Jahren gegründeter Zusammenschluss von 193 Staaten. Die Aufgaben sind die Sicherung des Weltfriedens, die Einhaltung des Völkerrechts, der Schutz der Menschenrechte und die Förderung der internationalen Zusammenarbeit.
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