Der eigene Leitfaden beim Essen lautete bisher: regional, saisonal und ohne viel Aufwand. Jetzt ist sich KiZ-Redakteurin Elisabeth Leitner selbst untreu geworden. Ein "Unter Uns".
Ausgabe: 2016/40
05.10.2016 - Elisabeth Leitner
Zum Kennenlernen gingen die Mitarbeiter/innen mit der neuen Chefin essen. Wie das so ist, unterhält man sich dabei über bestimmte Lieblingsspeisen, Rezepte, Ernährungsgewohnheiten. Die Runde landet bei vegetarischer Ernährung, den oft diskutierten Vor- und Nachtteilen. Ein Witzchen hier, ein Lachen da. Auffallend ruhig wird ein Kollege. Die Chefin fragt ihn, den Ernst der Lage rasch erkennend: „Vegetarier?“ „Nein, vegan mit Ei!“
Ja, da musste ich doch kurz lächeln, als sie mir das erzählte. Vegan mit Ei. Die Erklärung dafür lieferte der Kollege gleich mit: Er müsse sonst zu viele Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen. Das leuchtet mir ein.
Der einzige Leitfaden, den ich beim Essen habe, ist: regional, saisonal, abwechslungsreich, aber (fast) alles ist erlaubt. Bis vor Kurzem hätte ich dazu gesagt: und bitte ohne viel Aufwand. Seit ich selbst häufig in der Küche stehe, um sämtliches Gemüse und Obst aus dem eigenen Garten einzukochen, muss ich zugeben, dass ich mir in diesem Punkt untreu geworden bin. Wie ausgerechnet mir das passieren konnte, darüber rätselt mein Mann immer noch. Ich sage nur: Es liegt am Gemüse. Nicht am Ei.