Die Urlaubsplanung hat mir eigentlich immer Spaß gemacht. Bis vor Kurzem. Seit gut einem Monat versuche ich eine simple Zug-Fahrkarte nach Italien zu kaufen. Die Hinfahrt mit dem Nachtzug war kein Problem, das Ticket habe ich bereits in der Tasche. Da ich nicht auswandern will, soll’s eigentlich auch wieder zurückgehen. Der Haken ist: Extravagant wie ich bin, möchte ich untertags heimwärts fahren und da – so die freundliche Auskunft am Schalter – „gibt es wegen der Fahrplanumstellung der Italiener im Juni Probleme“. Klingt kompliziert, ist es auch. Der Tipp: Ich solle mich telefonisch näher erkundigen. Nach mittlerweile fünf Telefonaten habe ich noch keine Info wann und wie ich eine Fahrkarte bekommen kann, weiß aber, dass meine Anfrage immerhin Ernst genommen wird und sogar Verzweiflung auslösen kann. Wenn etwa die Stimme am anderen Ende der Leitung fast fleht: „Bitte, wolllen Sie nicht doch in der Nacht zurückfahren. Vielleicht geht der Zug untertags gar nicht zu buchen!“ Wieso, weil den Italienern Geisterzüge lieber sind?
Jedenfalls bewahrheitet sich das Sprichwort: „Wer eine Reise tut, der kann etwas erzählen“. Und wer eine Zugfahrt nach Italien unternimmt, kann ein Buch schreiben. Einen Romantitel hätte ich schon: Zugfahrt ohne Wiederkehr.