Seit sie in vollen Zügen nicht mehr dürfen, was sie in vollen Zügen wollen, geht es Rauchern nicht gut. Hinaus aus den Zügen! Hinaus aus den Büros! Hinaus aus den Wirtshausstuben, fordert der Bürgerwille. Nach der ersten Empörung der rauchenden Gesellschaft macht sich Gelassenheit breit. Macht nichts, ist ja auch viel gesünder, sagen sie jetzt – und entdecken die Vorzüge des Freiluftrauchens. Frischluftraucher auf den Dachterrassen und vor den Eingangsbereichen der Gasthäuser verströmen neuen Optimismus. Auf der verzweifelten Suche nach Reservaten haben die Glimmstängel-Sutzler die Freiluft erobert. Zuerst waren es Parkbänke. Jetzt sind es – pädagogisch viel wertvoller – Kinderspielplätze. Das muss man von der postiven Seite sehen: Da erleben die Kleinen am Vorbild ihrer Erziehungsberechtigten, dass man drinnen nicht rauchen darf – und deswegen herausgehen muss. Um den Kleinen auf der Schaukel die nötigen Schubser zu geben, genügt eine Hand – und mit der anderen frönt man dem eigenen Genuss. So haben beide was davon. Nach jedem dritten Schubs ein Zug! Solche Regelmäßigkeit hat etwas Beruhigendes – und soll den Kindern zugute kommen. Doch auch auf Kinderspielplätzen gibt es die ersten Nörgler. Man hat es nirgendwo leicht, wenn man ein Vorbild geben will.