Eine einzige Heizstelle für ein ganzes Haus – wie praktisch! Inzwischen werden ganze Straßenzüge automatisch beheizt. „Automatisch“ ist zu einem Kennwort der Zeit geworden. Fortschritt ist, Vorgänge und Abläufe automatisch geschehen zu lassen. In diese Richtung wird entwickelt und geforscht. Ein Freund schaltet die Heizung im Wochenendhaus per Mobiltelefon ein. Wenn er hinkommt, ist es schon warm. Die Fehler in diesem Artikel wird mein Computer am Ende automatisch ausbessern. Das selbst fahrende Auto ist fast serienreif. Es gibt Roboter, die für die Betreuung alter einsamer Leute gemacht sind. „Auto“ bedeutet „selbst“ oder „von selber“. Doch wird nicht bei all dieser Automatik gerade das Selbst übersprungen? „Was, du machst das noch selber?“, gerät man unter Rechtfertigungsdruck. So wird das Leben in die Automatik gedrängt. Gewiss, sie erspart Mühe. Sie nimmt einem aber auch die Freude, die man beim Tun der Dinge empfindet – und nimmt einem das Gespür für die Mühen der Welt. Auch, was automatisch geschieht, verbraucht Mittel und hat Folgen. Es bleibt eine Frage: Bequemlichkeit allein reicht nicht für Lebensglück. Wozu lebt man eigentlich selbst? Man wollte sich Arbeit ersparen – und hat den Menschen selbst verdrängt.