Immer wenn ich mich ans Zusammenräumen mache, merke ich, dass ich zu viel Zeug habe – von allem. In der Gartenhütte kann man anfangen, im Kleiderkasten schaut es genauso aus wie im überquellenden Bücherregal. Was könnte ich mir gedacht haben, als ich diese oder jene Gartenkralle gekauft habe? Für irgendetwas muss sie mir sehr brauchbar erschienen sein, aber die völlig saubere Klinge zeigt, dass das gute Stück für die praktische Arbeit doch nicht notwenig war. Bei den Büchern ist manchmal eine Besprechung so gut geschrieben, dass man den Eindruck bekommt: Dieses Buch muss ich haben und zwar sofort. Am besten über Amazon bestellen, dann kommt es direkt ins Haus. Man blättert das sehnsüchtig erwartet Buch unverzüglich durch, findet nicht so richtig rein und schon sinkt es im Stoß der Bücher, die gerade in Arbeit sind, tiefer und tiefer. Im Kleiderkasten ist es ähnlich. Ein Pullover würde zu jenem Hemd noch gut passen und der Stoß an T-Shirts wächst im Laufe einer Saison ebenfalls immer ein wenig höher. Man merkt es kaum, aber doch. Was glaubt man nicht alles zu brauchen? Von vielem hat man das Gefühl, dass man es haben muss. Doch wieviel verwendet man wirklich? Der Unterschied zwischen „brauchen“ und „verwenden“ liegt in der Spende für den nächsten Flohmarkt.