Bei einer Pressekonferenz am Montag wird in München das Buch „Benedikt XVI. Letzte Gespräche mit Peter Seewald“ (Droemer-Verlag) präsentiert. Es ist das vierte Mal, dass der bayerische Journalist Seewald seinem Landsmann Fragen stellt.
Benedikt XVI. mache es dem Besucher ausgesprochen leicht, hatte der heute 62-Jährige im Vorwort des letzten gemeinsamen Buches „Licht der Welt“ geschrieben. Auch in den drei vorherigen Bänden („Salz der Erde“, „Gott und die Welt“) war der damalige Kardinal Ratzinger als angenehmer Gesprächspartner gezeigt worden – entgegen seinem Image als Präfekt der Glaubenskongregation. Neben den interessanten Themen der Bücher ist es deshalb ein Verdienst Seewalds, einen differenzierenden Blick auf Benedikt XVI. zu bieten. Besonders beachtet wurde der Band „Licht der Welt“, weil viele Themen des Pontifikats zu Wort kamen und der Papst da schon die Rücktrittsmöglichkeit erwähnte, die er später wählte. Freilich ist im Laufe der Zeit beim Interviewer aus neugieriger Distanz eine eigenartige Nähe geworden: Bei „Licht der Welt“ hatte man den Eindruck, da unterhalten sich zwei, die derselben Meinung sind.
Veränderung
Seit dem ersten Buch vor 20 Jahren hat sich der in Bochum geborene und bei Passau aufgewachsenen Seewald zweifellos verändert: Am Anfang war der bekennende Ex-Kommunist und spätere Journalist bei Spiegel, Stern und Süddeutscher Zeitung noch ein aus der Kirche ausgetretener Agnostiker. Die Begegnung mit Ratzinger habe seinen Wiedereintritt nicht eingeleitet, aber den Anstoß zum letzten Schritt gegeben, schrieb er einmal. Der Vater zweier Söhne ergänzte aber, der eigentliche Beweggrund seien seine Kinder gewesen. Andere seiner Bücher befassen sich dann mit Jesus und dem Mönchstum. Interviewbücher produzierte er auch mit Gloria von Thurn und Taxis und dem Passauer Bischof Stefan Oster.