Wenn jemand immer an ihrem Arbeitsplatz zu finden ist, ist das Sr. Boni von den Elisabethinen. Dass sie in Pension geht, scheint undenkbar. Ein Unter Uns von KiZ-Redakteurin Elisabeth Leitner.
Sr. Boni wackelt mit dem Kopf hin und her, als ich ihr ankündige, im Herbst wieder zu Behandlungen zu kommen. Im Herbst sei sie wahrscheinlich nicht mehr da. „Das gibt’s doch nicht!“, denke ich mir. Wenn jemand immer an ihrem Arbeitsplatz zu finden ist, ist das Sr. Boni von den Elisabethinen. Doch wie es ausschaut, bleibt es ihr nicht erspart: Die Pension ruft. Mit 97 Jahren. Recht viel Freude hat die quirlige, umtriebige Schwester nicht damit, das sieht man ihr an. Und sie hält nichts davon, in der Pension ständig in die Ambulanz zu kommen und zu schauen, wie es läuft. „Nachkontrollieren tu’ ich sicher nicht!“, sagt die resolute Ordensfrau, die immer ein freundliches Lächeln und einen Witz auf den Lippen hat. Zwischendurch streut sie ganz charmant ihre Lebens- und Glaubenserfahrungen. – Mit 97 in Pension zu gehen, das ist genauso skurril, wie bis 97 zu arbeiten. Im Urlaub könnte man ein Gefühl dafür bekommen, wie sich Pension anfühlen muss. Aber eines ist sicher: Was Pensionist/innen sicher nicht haben, ist Zeit für das süße Nichtstun. Stimmt’s ?