KOMMENTAR_
Teile der katholischen Kirche in Deutschland streiten wieder einmal um die „richtige“ Form der Synodalität: Vier (Erz-)Bischöfe wehren sich dagegen, Teil eines synodalen Gremiums in Deutschland zu sein, in dem Bischöfe Entscheidungen gemeinsam mit Laien treffen und ihre Macht teilen. Sie verweisen auf mehrfache Kritik aus Rom daran. Objektiv betrachtet entspricht die Haltung dieser vier Bischöfe der Verfasstheit der Kirche und man kann ihnen insofern gar nichts vorwerfen.
Nur bietet das noch keine Antwort auf die grundsätzliche Frage: Warum soll eine allein von Bischöfen getroffene Entscheidung „richtiger“ oder besser sein als eine unter direkter und nicht nur beratender Beteiligung anderer Kirchenmitglieder? Hier hat sich in der kirchlichen Öffentlichkeit die Beweislast erheblich verschoben: Die Bewahrer stehen unter Rechtfertigungsdruck, nicht die Veränderungswilligen. Wer nichts verändern will, muss überzeugend belegen, dass die kirchliche Verfasstheit zwingend so sein muss, wie sie ist. Allein auf Roms „Stoppschilder“ zu verweisen, erscheint da nicht als stichhaltig, weil sich dabei die Kirchenhierarchie nur selbst bestätigt.
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