Linz. Die „Heiligung des Alltags“ ist eine der neuen Sichtweisen, die durch Martin Luther in den Vordergrund rückten. Luther wertet Arbeit als Gottesdienst. Rektor Franz Gruber betonte dies beim sehr gut besuchten „Tag der Linzer Hochschulen“ des Forums St. Severin am 19. Oktober an der Katholischen Hochschulgemeinde in Linz.
Ausgabe: 2017/43
23.10.2017
Es ging um die Bedeutung der Reformation für die „europäischen Werte“. Luther, so Superintendent Gerold Lehner, sah die Menschenwürde als eine „fremde Würde“, die in der Zuwendung Gottes zum Menschen gründet. Sie beruht nicht auf dem Sein und Tun des Menschen selbst, sie ist von Gott zugesprochen. Für Gruber bringt Religion „den Sinn für ein gutes Leben, das sich nicht selbst banalisiert“, ein, ein „Bewusstsein von dem, was fehlt“. Die Disputation, das Suchen nach Wahrheit im Dialog, ist – so Lehner – auch eine Errungenschaft der Reformation. „Die Moderne ist dabei, die Frage nach der Wahrheit überhaupt über Bord zu werfen“, ortet Lehner eine bedenkliche Tendenz.