Der Pfarrgemeinderat soll entwickeln, nicht nur erhalten
Aus einem Drittel aller Pfarren der Diözese (165) sind Pfarrgemeinderät/innen zu den insgesamt elf Startbegegnungen gekommen, die im Anschluss an die PGR-Wahl am 19. März 2017 veranstaltet wurden.
Ausgabe: 2017/21
23.05.2017
Nicht in erster Linie um Organisatorisches, sondern um eine geistliche Grundlegung der Aufgabe als Pfarrgemeinderat (PGR) ging es bei den Treffen, zu denen die Abteilung „Pfarrgemeinde und Spiritualität“ des Pastoralamtes geladen hatte. Ausgehend von der biblischen Geschichte des brennenden Dornbuschs sprachen die etwa 700 Teilnehmer/innen darüber, was die Berufung des Mose, das Volk Israel aus der Sklaverei ins Gelobte Land zu führen, für ihr Engagement in der Pfarre bedeuten könnte. „Man muss sich selbst mit seinen eigenen Lebens- und Glaubenserfahrungen ernst nehmen, damit der Einsatz für die Kirche vor Ort alltagstauglich wird“, erklärt Hans Putz. Der PGR-Referent der Diözese zitiert ein Pfarrgemeinderats-Mitglied, das die Startbegegnung für sich resümierte: „Irgendwann ist jeder von uns am Dornbusch gestanden. Wir haben den Auftrag, Menschen in die Freiheit zu führen.“ Die Verbindung von Bibel und Leben ist gut angekommen, so Putz. Ein anderer Teilnehmer an den Startbegegnungen bezog das Bibelwort: „Und jetzt geh!“, das Gott zu Mose sprach, unmittelbar auf sich und sagte: „Das ist eine Absage ans Jammern, das ist ein Ruf zum Handeln.“
Sorge um die Zukunft
Beate Schlager-Stemmer von der Pfarrlichen Öffentlichkeitsarbeit fand die Bereitschaft der Pfarrgemeinderät/innen beeindruckend, sich für die Menschen in ihren Gemeinden einzusetzen: „Es waren alle Generationen bei den Impulstreffen. Diese große Bandbreite ist toll.“ Selbstverständlich spielten auch Zukunftsfragen eine Rolle: Wie geht das ohne Pfarrer vor Ort oder mit einer Pfarrassistentin, die wir mit einer zweiten Pfarre teilen müssen? In die Sorge mischte sich aber das Wissen um die Bedeutung eines hoffnungsvollen Blicks auf die kommenden Jahre. „Wir brauchen eine Zukunftsvision, damit wir die Ziele nicht aus den Augen verlieren“, meinte eine Pfarrgemeinderätin. Mit den Startbegegnungen wollten wir Impulse für das rechte Verständnis eines Pfarrgemeinderat geben“, so Schlager-Stemmer: „Er darf kein Gremium sein, dass das Überkommene bloß erhält, sondern soll ein Entwicklungsgremium werden.“ Im Herbst geht es mit Einschulungen für die PGR-Fachausschüsse weiter.